Die Psychiatrie

Unsere Praxen befinden sich auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und in räumlicher Einheit mit der Therapeutischen Arbeitsstätte des Zentrums für Psychosoziale Medizin und in der Hoheluftchaussee.

Lageplan und Anschrift

Schwerpunkt Psychiatrie

c/o Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
Haus W 37, 3. OG
20246 Hamburg

Hoheluftchaussee 20
20253 Hamburg

Arbeitstherapie ist ein Behandlungsfeld der Ergotherapie, bei dem Arbeit unter wirklichkeitsnahen Bedingungen als Mittel der Therapie eingesetzt wird. Der Patient wechselt zunehmend aus der Rolle des Behandelten in die des Handelnden über.

Unser Ziel ist es, den Patienten beim Erreichen der Arbeitsfähigkeit zu unterstützen. Dazu schaffen wir die entsprechenden Rahmenbedingungen, Übungsbereiche und entwickeln Förderprogramme zur Verbesserung und Wiederherstellung von:

  • Grundarbeitsfähigkeiten wie Ausdauer, Konzentration, Tages- und Zeitstrukturierung
  • Sozialen Fähigkeiten wie Kontakt-, Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeit
  • Affektiven Leistungen, z. B. Selbstvertrauen und Entscheidungsfähigkeit
  • Motorischen Fertigkeiten wie Feinmotorik und Geschicklichkeit zur Wiedergewinnung der berufs- und arbeitsplatzspezifischen Fähigkeiten
  • Psychischer und körperlicher Belastbarkeit
  • Instrumentellen und individuellen Kompetenzen
    (z.B. rechnen, schreiben, organisieren)
  • Alltagskompetenzen

Zusätzlich ist eine standardisierte Testung der Grundarbeitsfähigkeiten, z. B. zur besseren Selbsteinschätzung, möglich.
Auch die Vorbereitung auf den beruflichen Einstieg wird durch ein Gruppenangebot mit den Schwerpunkten Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche ermöglicht.

Wir bieten Arbeitstherapie in folgenden Bereichen an:

  • Büro: Versand- & Kopiertätigkeiten, PC-Aufträge mit MS-Word und MS-Excel, Bindearbeiten und einfache Falt- und Verpackungsarbeiten

In allen Bereichen können die Anforderungen individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Eine Arbeitseinheit dauert 90 Minuten. In Absprache mit dem Arzt und dem Therapeuten kann dieses 2 – 5 mal/Woche und bis zu 180 Minuten täglich stattfinden.

Darüber hinaus bieten wir die Begleitung in externen Praktika (z. B. in der Küche oder dem Cafe des Osterkuss) oder die  Begleitung am eigenen Arbeitsplatz an. In enger Kooperation mit dem Team der Therapeutischen Arbeitsstätte sind Rehabilitations-Klärung und Unterstützung bei der Wiedereingliederung möglich.

Alltag erzeugt eine Menge an Aufgaben und Situationen, die bewältigt werden müssen. Ergotherapie, die sich am Alltag des Klienten orientiert, ist eine besonders klientenzentrierte Therapie. Das bedeutet, dass die Sichtweise des Klienten im Mittelpunkt steht: Wie sieht der Klient sein Leben? Welche Wünsche und Pläne an die Zukunft formuliert er? Wie schätzt er seine Möglichkeiten und Probleme ein?

Darüber hinaus stellen sich verschiedene Anforderungen an jeden Menschen, die es zu bewältigen gilt. Dementsprechend kann ein Training der Alltagskompetenz außerhalb der Klinik und der eigenen Wohnung folgendes beinhalten:

  • Begleitung bei Arbeit/Ämtern und Betätigungen
  • Training im Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Auswahl von Freizeitaktivitäten
  • Unterstützung bei der Wahrnehmung von Interessen und Hobbys
  • Begleitung bei der Organisation von finanziellen Angelegenheiten

Hausbesuche:

Einige Probleme der Klienten sind innerhalb der Praxisräume nicht zu lösen. Beispiele* hierfür sind:

  • Das Regal, das aufgeräumt werden muss – aber wie?
  • Strukturierung des Alltags – wann erledige ich was?
  • Der Papierberg, der in die Ordner soll
  • Wie verlasse ich die Wohnung und komme unter Menschen, wenn mir das Angst macht?
  • Wie fahre ich nach langer Zeit mal wieder mit öffentlichen Verkehrmitteln, wenn ich Panikattacken in Menschenmengen habe?
  • Wie traue ich mich, meine Belange bei Ämtern zu vertreten?

*In allen diesen Fällen sind Hausbesuche angezeigt. Dabei muss der Hausbesuch nicht unbedingt zu Hause  stattfinden. Es ist auch möglich, einen Termin zum Kennenlernen in der Praxis oder an einem anderen Treffpunkt zu vereinbaren. Wir sind „Gast“ in der Wohnung – was und wie viel wir machen, bestimmt der „Gastgeber“. Ein Hausbesuch dauert eine Stunde und findet in der Regel 1-2 Mal wöchentlich statt.

Soziales Kompetenztraining – angelehnt an das GSK nach Hinsch & Pfingsten

Sozial kompetentes Verhalten ist in jedem sozialen Kontext bedeutsam. Es ist notwendig die eigenen Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen, wertzuschätzen und angemessen zu äußern aber auch die Interessen und Bedürfnisse anderer Menschen zu erkennen und zu berücksichtigen sowie zu respektieren.
Das soziale Kompetenztraining hat zum Ziel genau dieses zu üben. Es beinhaltet verhaltenstherapeutische Ansätze und geht davon aus, dass Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen des Menschen zusammenhängen und beinflussbar sind. Daher basiert es auf folgenden Grundannahmen:

  • Sozial kompetentes Verhalten kann, wie anderes Verhalten auch, gelernt werden.
  • Das Üben von sicherem Verhalten, in Form von Rollenspielen, steht deshalb im Mittelpunkt des Trainings.
  • Das Üben hat die Funktion, dass Verhaltensweisen, wenn sie über einen längeren Zeitraum gezeigt werden, allmählich zu Gewohnheiten werden und mit der Zeit zu einer sicheren Persönlichkeit führen können.
Das Training findet in einer Gruppe mit 3-8 Teilnehmern statt und wird von 2 Ergotherapeutinnen durchgeführt. Es gliedert sich in 4 Module, die innerhalb eines Jahres durchlaufen werden. Der Einstieg in das SKT ist, mit einer Ausnahme, zu jedem Modul möglich. In einem ersten Vorgespräch informieren wir Sie gerne über den genauen Ablauf und das bestehende Konzept.

Handwerkliche Tätigkeiten ermöglichen es, in der Krankheit verloren gegangene Fähigkeiten zurück zu gewinnen und neue Kompetenzen zu entwickeln.

Kreative und handwerkliche Techniken in der Ergotherapie geben die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen mit Problemen, die im Alltag schwer und unüberwindbar scheinen, auseinanderzusetzen. Bei der Durchführung des Handwerks können unterschiedliche Schwerpunkte gelegt werden:

  • Das Material und das Werkstück können den Klienten darin unterstützen, sich auszudrücken und Zugang zu seinen Gefühlen zu bekommen oder zu verbessern.
  • Die handwerkliche Technik kann dazu dienen, die individuellen Kompetenzen im Bezug auf eine Arbeitsaufgabe, z.B. Konzentration, Ausdauer, Sorgfalt, Handlungsplan u. ä. zu fördern.
  • Material, Arbeitsweise und Werkstücke dienen dazu, Kontakt zu Mitklienten herzustellen oder zu verbessern. Die Technik dient als Mittel der Interaktion.

Kreative und handwerkliche Angebote:

  • Seidenmalerei
  • Töpferarbeiten
  • bildnerisches Gestalten
  • Nähen & Arbeiten mit verschiedenen Stoffen
  • Arbeiten mit Papier & Pappe
  • Malen und Zeichnen mit verschiedenen Techniken, wie z.B. Filzen, Aquarell-, Acrylfarben, Kreide, Flechten mit Peddigrohr
Der Klient wählt zusammen mit den Ergotherapeuten eine, zu seiner individuellen Zielsetzung passende, Technik aus. Bei der Durchführung gibt der Ergotherapeut Hilfestellung und ein angemessenes Maß an Unterstützung.
Bei den kreativen und handwerklichen Techniken begegnet der Klient den Möglichkeiten und den Grenzen des Materials, genau wie seinen eigenen.
Aufgrund neurologischer oder psychiatrischer Erkrankungen kann es zu Einschränkungen der Hirnleistungen kommen. Es können z.B. die Konzentrations-, Merk- und Lernfähigkeiten, Ausdauer, etc. betroffen sein.
Durch ein Hirnleistungstraining können diese Bereiche gezielt trainiert werden. In vielen Fällen, je nach Krankheitsbild, kann so einer weiteren Verschlechterung vorgebeugt werden oder eine Verbesserung erzielt werden.

Ein Hirnleistungstraining kann in Gruppen oder Einzeltherapien von Ihrem Arzt verordnet und von Ergotherapeuten durchgeführt werden. In der Regel findet das Hirnleistungstraining an zwei Terminen in der Woche á 30 – 45 Minuten statt.

Es wird entweder mit den Computerprogrammen „Rehacom“ und „Cogpack“ gearbeitet oder in Form von Papier + Stift-Aufgaben, Spielen, etc. durchgeführt.

Übersicht über unsere typischen Einsatzbereiche:

  • Praxis
  • Hausbesuch
  • Ihr alltägliches Lebensumfeld
  • Ihr Arbeitsort
  • Kooperation mit dem Universitätsklinikum Eppendorf, dort arbeiten wir für das Zentrum für psychosoziale Medizin auf der Adoleszenz-Station und für das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ).
    Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 25 Jahren haben die Möglichkeit, im Anschluss an eine stationäre Behandlung unterschiedliche ergotherapeutische Angebote der Praxis wahrzunehmen. Das therapeutische Ziel wird gemeinsam mit dem Patienten individuell besprochen und erarbeitet. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie sind in erster Linie die Motivation des Patienten und sein regelmäßiges Erscheinen.

Therapieinhalte können beispielsweise sein:

  • Bewerbungstraining
  • Berufsorientierung
  • Arbeitstherapie
  • Erarbeiten und Entwickeln von Alltagsstrategien
  • Unterstützung bei Alltagsaufgaben wie z.B. Haushaltsführung, Stellen von behördlichen Anträgen, Amtsgänge, Bustraining, etc.
  • Hirnleistungstraining
  • Kreative Einzel- und Gruppentherapie
Stressbewältigungstraining für psychisch kranke Menschen – nach Matthias Hammer

Das Stressbewältigungstraining für psychisch kranke Menschen (SBT) ist ein von dem Psychologen Dr. Matthias Hammer entwickeltes und evaluiertes, diagnoseübergreifendes Gruppenprogramm, das die Förderung der Stressbewältigungsfähigkeit, die Steigerung des Wohlbefindens und die Reduktion von Belastungen zum Ziel hat.

Es findet im Rahmen einer geschlossenen Gruppe von 5-8 Teilnehmer statt und ermöglicht aufgrund der personenzentrierten Ausrichtung die Erarbeitung individueller Bewältigungsstrategien. Im Zeitraum von 12-14 Wochen werden folgende 7 Basismodule durchlaufen:

  • Modul 1: Einführung
  • Modul 2: Stress und psychische Erkrankung
  • Modul 3: Entspannungstraining: Progressive Muskelentspannung
  • Modul 4: Krisenbewältigung
  • Modul 5: Problemlösetraining für alltägliche Belastungen
  • Modul 6: Positives Erleben fördern
  • Modul 7: Gruppenabschluss

Zudem liegen 5 ausgearbeitete Zusatzmodule vor, die nach Bedarf ergänzend thematisiert werden können. Ein Einstieg in das Training ist immer in Modul 1 möglich.

Diese Behandlung kann von Ihrem Arzt verordnet werden und wird dann durch Ihre Krankenkasse finanziert.

In einem ersten Vorgespräch informieren wir Sie gerne über den genauen Ablauf und das bestehende Konzept.

Achtsamkeitstraining und Bewegungstherapie

Worum geht es und was ist das Ziel?

Ein zentrales Ziel von „Move `n´ Flow – Achtsamkeitstraining und Bewegungstherapie“ ist es, Achtsamkeit im Umgang mit dem eigenen Körper zu entwickeln und zu trainieren. Durch den Einsatz verschiedener Bewegungen, Übungssequenzen und Dehnübungen sollen körperliche Veränderungen wahrgenommen werden. Ein weiteres Ziel ist es, körperliche Bedürfnisse wahrzunehmen und diesen nachzugehen. Außerdem gilt es, wichtige muskuläre Bereiche gezielt zu aktivieren und zu stärken. Um die Kräftigungsübungen optimal durchführen zu können, ist die Atmung von besonderer Bedeutung. Somit werden auch verschiedene Atemtechniken gezeigt und vermittelt. Manche dieser Atemtechniken haben einen meditativen Hintergrund und dienen dazu, Gedankenschleifen für den Moment loszulassen. Durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, seinen Bedürfnissen und der Aktivierung des Körpers wird das psychische und körperliche Wohlbefinden verbessert.

Für wen ist dieses Konzept geeignet?

Vor allem für depressive Patienten und Patienten mit Persönlichkeitsstörungen. Es ist wichtig, dass sich die Patienten nicht in einem akuten Stadium befinden.
Teilnehmer sollten Lust und Spaß an Bewegung haben. Es werden keine Vorerfahrungen erwartet.

Eckdaten:

  • Dauer: 6 Wochen, 1x pro Woche, 60 Minuten
  • Ort: Hoheluftchaussee 20, 20253 Hamburg

Einige Eindrücke

Wir bieten Arbeitstherapie in den Bereichen Büro und Montage an. Sie findet in großzügigen Arbeitsbereichen und Gruppenräumen statt.
Für die kreativen Angebote stehen uns drei schöne Kreativräume zur Verfügung.

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