Alltag erzeugt eine Menge an Aufgaben und Situationen, die bewältigt werden müssen. Ergotherapie, die sich am Alltag des Klienten orientiert, ist eine besonders klientenzentrierte Therapie. Das bedeutet, dass die Sichtweise des Klienten im Mittelpunkt steht: Wie sieht der Klient sein Leben? Welche Wünsche und Pläne an die Zukunft formuliert er? Wie schätzt er seine Möglichkeiten und Probleme ein?

Darüber hinaus stellen sich verschiedene Anforderungen an jeden Menschen, die es zu bewältigen gilt. Dementsprechend kann ein Training der Alltagskompetenz außerhalb der Klinik und der eigenen Wohnung folgendes beinhalten:

  • Begleitung bei Arbeit/Ämtern und Betätigungen
  • Training im Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Auswahl von Freizeitaktivitäten
  • Unterstützung bei der Wahrnehmung von Interessen und Hobbys
  • Begleitung bei der Organisation von finanziellen Angelegenheiten

Hausbesuche

Einige Probleme der Klienten sind innerhalb der Praxisräume nicht zu lösen. Beispiele* hierfür sind:

  • Das Regal, das aufgeräumt werden muss – aber wie?
  • Strukturierung des Alltags – wann erledige ich was?
  • Der Papierberg, der in die Ordner soll
  • Wie verlasse ich die Wohnung und komme unter Menschen, wenn mir das Angst macht?
  • Wie fahre ich nach langer Zeit mal wieder mit öffentlichen Verkehrmitteln, wenn ich Panikattacken in Menschenmengen habe?
  • Wie traue ich mich, meine Belange bei Ämtern zu vertreten?

*In allen diesen Fällen sind Hausbesuche angezeigt. Dabei muss der Hausbesuch nicht unbedingt zu Hause  stattfinden. Es ist auch möglich, einen Termin zum Kennenlernen in der Praxis oder an einem anderen Treffpunkt zu vereinbaren. Wir sind „Gast“ in der Wohnung – was und wie viel wir machen, bestimmt der „Gastgeber“. Ein Hausbesuch dauert eine Stunde und findet in der Regel 1-2 Mal wöchentlich statt.